Ursprünglich befanden sich hier nicht nur ein, sondern vier Steinringe. Heute ist lediglich der größte Ring erhalten. Die Steinringe wurden vor 2500 Jahren als Gräberfeld errichtet, sie erfüllten jedoch sicher auch noch andere Funktionen.
In der fruchtbaren und offenen Ackerlandschaft dieses weiten Tales liegt der größte Steinring des Verwaltunsgsbezirks Innlandet, der aus der späten Eisenzeit stammt. Hier stehen zwölf Megalithen in einem Kreis mit einem Durchmesser von 25m. Die Steine stehen aufrecht und sind 110 - 180 cm hoch. Jeder von ihnen wiegt mehrere Tonnen und wurde aus lokalem Sandstein zugehauen.
Viel Arbeit
Die Menschen der Eisenzeit scheuten keine Mühe, diese besondere Stätte zu errichten. Das bedeutete sehr viel und gut organisierte Arbeit, wie die Auswahl des Geländes, den Abbau und Transport der Steine sowie selbige Konstruktion der Anlage.
Der Platz für den Zwölfsteinring ist nicht zufällig gewählt: Die Steine wurden auf einer niedrigen Anhöhe platziert. Sie hegen eine runde Fläche ein und grenzen diese somit von der Landschaft ab.
Kohle und verbrannte Knochen
Bereits 1896 fanden im Areal innerhalb des Zwölfsteinringes archäologische Ausgrabungen statt. Man fand Überreste von Kohle und verbrannten Knochen, die heute nicht mehr bewahrt sind. Deshalb kann man diese auch nicht mehr datieren oder sagen, ob die Gebeine ursprünglich von Menschen oder Tieren stammten. Eine auf Messungen basierende Karte von 1901 zeigt, dass hier ursprünglich vier Steinringe gestanden haben. Die drei kleineren befanden sich zwischen der sich im Osten befindenenden Fernstraße und dem im Westen gelegenen Steinring.
Ein Küstenphänomen
Ähnliche Steinkreise hat man in Süd-Skandinavien auch in Küstennähe gefunden.
Im Verwaltungsbezirk Innlandet sind drei weitere, ähnliche Steinringe registriert. Die Kohle und Gebeine von Steinringen wie diesem konnten durch die Radiokarbonmethode auf den Beginn der vorrömischen Eisenzeit, d.h. 500 v.Chr., bis einschließlich dessen Ende, ca. 1000 n.Chr., datiert werden.
Gräberfeld und schlichte Grabsitten
Die mit diesen Steinringen verbundenen Grabsitten sind eher schlicht: Innerhalb des Ringes wurden kleine Stellen entdeckt, in denen Kohle, eine Mischung von Kohle und verbrannten Gebeinen oder verbrannte, gereinigte Gebeine in Keramikurnen vergraben waren.
Kollektive Bestattungen und kultisches Zeichen?
Archäologen betrachten Steinringe als Grabstätten mit einer kollektiven Funktion: Die Auffassung davon, was einen Gedenkstein ausmacht, hat sich von den Toten auf die Gesellschaft verschoben, die ihre Toten bestattet hat. Bestattungszeremonien haben sicher Rituale und Opfergaben von Speisen oder Tieren beinhaltet. Daneben können Trauermahle und kultische Feiern dazugehört haben.
Aus dem Norwegischen von Sabine Richter